Seit Jahren haben wir ein statistisches Mittel von 14 Personen pro Abend, was jährlich zur Zeit über 700 Anwesenheiten entspricht.
Jede Person kann nach Belieben kommen und gehen, kann uns kennen lernen, kann sich äußern oder auch nicht. Jede Person kann, keine muss.

Von den Anwesenden sind 1 bis 4 Personen Berater des VAfK, meist auch eine Beraterin.
Fast immer ist der Gründer und Erste Vorsitzende Franzjörg Krieg als Leiter der Beratung anwesend und führt die Abende.
Der erste stellvertretende Vorsitzende Reinhard Schöller ist nach „Dienstjahren“ der Zweitälteste. Frank Buch ist Jurist und kann damit besondere Akzente setzen. Falls anwesend, kümmert sich Marc Wettstein um den Komplex Finanzen, soweit die Unterhaltsvorschusskasse oder die Beistandsstelle beim Jugendamt betroffen sind.
Meist ist auch Angela Hoffmeyer anwesend, Vorstandsmitglied, langjähriges einziges weibliches Mitglied des Bundesvorstandes, Initiatorin und Leitern der Projektgruppe Paritätische Doppelresidenz und Generalsekretärin des Internationalen Verbandes ICSP (Internat. Council on Shared Parenting = Internat. Rat für die Paritätische Doppelresidenz – Wechselmodell).
Damit haben wir geballte Kompetenz mit langjähriger Erfahrung in bis zu 2000 Beratungsfällen am Tisch. Franzjörg Krieg hat als Beistand an etwa 500 Gerichtsverhandlungen teilgenommen und wird inzwischen von Familiengerichten auch als Verfahrensbeistand und Umgangspfleger eingesetzt.

Struktur unserer Beratungsabende

Wir beginnen mit einem Informationskomplex, in dem Franzjörg Krieg von den wichtigen Ereignissen der vergangenen Woche berichtet: News zu unserem Thema international, national, regional und kommunal, Entwicklungen zu Familienpolitik, Gesetzgebung und Rechtspraxis im Aus- und Inland, wichtige Medienbeiträge, Entwicklung in exemplarischen Fällen aus der Beratungs-, Coaching- und Beistandspraxis der Gruppe, Veranstaltungen des VAfK.

Damit haben neue Teilnehmende in der Runde die Gelegenheit, uns kennen zu lernen.

Danach sind die jeweils anwesenden neuen Beratungsfälle an der Reihe.
Jede/r hat Gelegenheit, den eigenen Fall zu präsentieren. Niemand muss – aber meist nehmen alle dankbar die Gelegenheit wahr.
Die Runde stellt Fragen und gibt Hinweise. Ziel sind erste Orientierungen zum Fallmanagement. Auf was muss erfahrensgemäß geachtet werden? Was ist sofort zu tun? Welche Verfahrensstrategien stehen zur Verfügung?

Erst danach sind die am großen ovalen Tisch versammelten „Altfälle“ mit Beratungsbedarf an der Reihe.

Kaum ein Elternteil hatte sich bisher darüber Gedanken gemacht, was die eigene Rolle als Vater oder Mutter ausmacht. Welches Vaterbild habe ich von mir?
Jetzt ist beim Jugendamt, in der Beratung, beim Treffen mit dem Verfahrensbeistand oder dem Gutachter und schließlich vor Gericht gefordert, dass ich meine Rolle nicht nur deutlich vor Augen habe – ich muss auch dazu fähig sein, sie zu beschreiben. Meist fehlt dazu das adäquate Vokabular, das eher im sozialpädagogischen Bereich angesiedelt ist. Ich muss also eine Sprache erlernen, die mir vorher meist fremd war.

Sowohl der Bewusstwerdungsprozess zum Rollenbild als Elternteil als auch die Sprache, diese Rolle überzeugend zu erklären, werden beim öffentlichen Beratungsabend angeleitet.

Im Trennungsfall werden von Eltern Fähigkeiten gefordert, die impulsiv nie bewiesen werden können. Die Trennung von Beziehungs- und Elternebene, förderliche Kommunikationsstrukturen, die Konzentration weg von der eigenen Befindlichkeit hin zu den Interessen des Kindes – alles sind neue Tugenden, die erst bewusst und dann gelernt werden müssen.

Familienpolitik, Gesellschaftspolitik und Medienwelt sind Bereiche, die unser Problemfeld weitreichend mitbestimmen. Warum bin ich in einer Lage, die für mich zur Zeit alles aus den Fugen geraten lässt? Warum erfahre ich in einem Rechtsstaat das, was ich zur Zeit wegstecken muss?

An unserem Beratungstisch werden solche Fragen beantwortet.

Das hat auch dazu geführt, dass es für unsere öffentliche Beratung bundesweit keinen Vergleich gibt.
Keine einzige Beratungseinrichtung der öffentlich getragenen Beratungsinstitutionen – egal, wie umfangreich sie aus Steuergeldern finanziert wird – kann eine so konstante Erfolgsbilanz über 14 Jahre nachweisen.
Auch innerhalb des VAfK ist die Karlsruher Beratungsgruppe in ihrer Effizienz einzigartig.
Und wir machen dies seit 14 Jahren ohne einen einzigen Cent an öffentlicher Förderung.